Roland Berger hat heute eine Studie vorgestellt, die eindeutig nachweist: „20 Prozent aller IT-Projekte werden abgebrochen; jedes zweite dauert länger oder wird teurer als geplant – Imageschäden werden häufig unterschätzt – Mangelndes Risikomanagement ist eine der Hauptursachen für das Scheitern – die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns steigt mit Dauer und Komplexität von Projekten.“ Unterschwellig möchte die Mitteilung natürlich glauben machen, dass IT-Projekte unberechenbarer sind als andere und leichter scheitern. Den Gegenbeweis liefert jedoch immer wieder Roland Berger selbst, der auch analoge Großprojekte grandios vor die Wand fahren kann. So geschehen zum Beispiel bei der Effizienzsteigerung in der Bundeswehr, für die Berger seinerzeit satt abkassiert hat. Dass laut Studie „IT-Großprojekte überdurchschnittlich häufig vorzeitig abgebrochen“ werden, ist deshalb vielleicht gar nicht so schlecht – vielleicht spart das dem Auftraggeber Geld.
Nachtrag: Ach ja – „Die Studie basiert auf der jahrelangen Erfahrung der Autoren bei der Steuerung, Restrukturierung und Sanierung großer Projekte.“
Äußerst verdächtig auch, dass dieses Statement regelmäßig aus dem Bereich der Beratungsschmarotzer kommt, mit dem implizierten Inhalt, derartige Projekte würden besser laufen, wenn man doch nur ein paar „Consultants“ mit einplant…
Vorsicht, lieber Leser! Mich und meine Kollegen kann man auch als Berater mieten, und wir sind selbstverständlich die Guten. 😉