Brandmeldeanlagen mit Alarmleitung zur Feuerwehr schützen die Nutzer belebter Gebäude davor, einen eventuellen Brand selbst bemerken und die Feuerwehr rufen zu müssen. Wie jede auf dem Markt erfolgreiche Sichereitstechnik erinnern sie hin und wieder anlasslos an ihre Existenz und Nützlichkeit, indem sie einen Fehlalarm auslösen. Besonders gerne tun sie das anscheinend bei Gewitter – und halten so die ohnehin bereits gut beschäftigte Feuerwehr davon ab, echte Brände nach echten Blitzschlägen zu löschen.
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Unterschätzte Risiken: Feuerwehrautos
Das Darmstädter Echo meldet:
»Beim Brand eines Feuerwehrwagens in einem Gerätehaus im Büttelborner Stadtteil Worfelden ist ein Schaden von rund einer Million Euro entstanden. Wie die Polizei in Darmstadt heute berichtete, wurden bei dem Feuer gestern neben dem Wagen auch das Gebäude sowie Ausrüstungsgegenstände beschädigt. (…)«
Da war der Brand ja gleich in guten Händen. Ruft die Feuerwehr in solchen Fällen eigentlich die Feuerwehr?
Trotzreaktion
Helmdiskussionen beginnen und enden mit Trotzreaktionen. Da kann ich nicht ruhig zusehen. In Deutschland sterben Jahr für Jahr etwa 600 Menschen bei Bränden, ungefähr so viele wie jeweils durch Fahrrad- oder Badeunfälle. Schwimmen kann ich gut, Radfahren auch (was nicht notwendig heißt, dass mein Risiko geringer wäre), also habe ich mir bei meinem jüngsten Besuch im hiesigen Baumarkt einen Brandmelder gekauft. Der kostet weniger als so ein blöder Helm und man muss sich nicht erst mühsam ein Szenario konstruieren vom Sturz ohne Fremdbeteiligung auf einen spitzen Stein genau mit dem behelmten Drittel des Kopfes, um sein Leben gerettet zu bekommen.
Ein Brandmelder in der Wohnung verringert Risiken durch ein einfaches Wirkprinzip: er weckt Schlafende, wenn es brennt. Diese Sicherheitsfunktion ist außerdem nach den kolportierten Zahlen in einem nennenswerten Anteil der Fälle relevant, weil der Tod oft direkt oder indirekt aufgrund einer Rauchvergiftung im Schlaf eintritt. Da lohnt sich ein Sicherheitsmechanismus.
Ob ich jetzt wirklich sicherer bin, weiß ich allerdings nicht. Ich kann noch eine Menge Fehler machen, etwa das Ding blöd (oder aus Faulheit gar nicht) aufhängen oder in ein paar Jahren den Batteriewechsel vergessen. Wie gut das Ding funktioniert, habe ich auch nicht getestet.
Die Feuerwehr also auch
Vertrauen Sie niemandem
Eine kurze Erinnerung zwischendurch: vertrauen Sie niemandem, auch nicht der Feuerwehr. Vielleicht wollen Ihnen die netten Herren nur teure Rauchmelder andrehen. Bevor Sie Feuerwehrleuten etwas abkaufen, lassen Sie sich entweder ihren Ausweis zeigen, oder das Feuer.