Manche Vertreter mancher Berufe haben manchmal Dateien, die man gar nicht haben möchte. Und wenn man sie doch hat, dann möchte man sehr gut kontrollieren, was mit ihnen passiert. Jene unter unseren Leserinnen und Lesern, die sich darunter nicht sofort etwas vorstellen können, denken bitte an eine Dekompressionsbombe als vergleichsweise harmloses Beispiel. Wer damit nichts anzufangen weiß, braucht gar nicht weiterzulesen.
So eine Dekompressionsbombe in Dateiform möchte man auf gar keinen Fall aus Versehen doppelklicken. Zwar macht sie selten richtig was kaputt, aber sie nervt ganz gewaltig, wenn sie erst mal vor sich hin explodiert. Und es gibt noch andere Dinge, die man nicht versehentlich doppelklicken, andererseits aber auch nicht aus seinem Labor verbannen möchte. An die denken wir auch.
Wir wollen nicht nur den versehentlichen Doppelklick verhindern – dazu müssten wir lediglich die Maus abschalten –, sondern jeden unbeabsichtigten Umgang mit einer bestimmten Datei. Gesucht ist ein Mechanismus, der zur weiteren Verarbeitung durch andere Programme als einen Hexeditor eine bewusste, explizit willensgesteurte (also nicht gewohnheitsmäßige) Interaktion erfordert. Dieser Mechnismus soll möglichst über Download- und Kopiervorgänge hinweg wirksam sein, wenigstens bis zur ersten Ausführung des gesuchten Interaktionsschrittes. Kein Programm und kein Hintergrundprozess (Virenscanner, Indexierer, …) soll den Dateinhalt als etwas anderes interpretieren als eine syntaxfreie Bytefolge.
Was kann alles schiefgehen und wie müsste ein wirksames Giftschrankschloss aussehen?