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Unterschätzte Risiken: Impfkampagnen

Das ist doch mal eine schöne Theorie:

»Dann aber berichtet der Teamleiter von einer überraschenden Beobachtung: In China und anderen Ländern, wo sich die neue Variante des Virustyps H1N1 ausbreite, „gehen die Befunde mit H3N2 gleichzeitig schnell nach unten“, sagt er. Die Kollegen merken auf. Heißt das, die neuen Viren, Verursacher der weltweit verbreiteten Schweinegrippe, verdrängen die bisherigen, saisonalen Grippeviren, weil sie im Körper ihrer Wirte um den gleichen Platz konkurrieren? Werden damit die „pathogeneren“ Viren ausgerottet, diejenigen also, die mehr schwere Erkrankungen und Todesfälle verursachen?«

(Tagesspiegel: Schweinegrippe: Höchste Warnstufe)

Ob so etwas medizinisch plausibel ist, kann ich nicht beurteilen, und es interessiert mich auch nicht besonders. Viel interessanter ist nämlich der Aspekt der Risikomanagements. Wenn so ein Verdrängungseffekt prinzipiell möglich ist, er aber erst nach einer größeren Zahl beobachteter Fälle nachweisbar wird, worauf stütze ich dann a priori meine Risikoschätzung? Wieviel Willkür, wieviel Faustregel und wieviel Cargo-Kult steckt eigentlich in einer Impfempfehlung?