Atomkrebs und die Medien

Mit zunehmendem Abstand zur Studie werden die Artikel sachlicher. Die Zeit machte den Anfang, jetzt folgt die Süddeutsche. Nur die taz tut sich noch schwer mit der Erkenntnis, dass da vielleicht nichts ist, hält alle anderen für Ignoranten und legt ein Interview drauf, in dem Professor Eberhard Greiser der Leiterin der Studie allen Ernstes vorwirft, die Ergebnisse ihrer eigenen Studie zu manipulieren.

Derselbe Eberhard Greiser übrigens, der das Krebsrisiko durch Mobiltelefone für unterschätzt hält – und dort gibt es nachweislich nicht mal theoretisch einen Wirkmechanismus, der überhaupt irgend etwas auslösen könnte. Die elektromagnetischen Wellen des Telefons können es jedenfalls nicht sein, die haben Wellenlängen ungefähr zwischen einem und fünf Kopfdurchmessern und sind damit schlicht zu groß, um in einer Zelle etwas zu bewirken. Derselbe Eberhard Greiser auch der sich früher selber mit windigen, aber zielgerichteten Studien zur Sache Kritik einfing und der Fluglärm für eine Ursache von Krebs und Allergien hält. Auch von einem taz-Journalisten erwarte ich unter diesen Umständen, dass er mir den Befragten nicht als neutralen Experten vorstellt, sondern wenigstens mal einen dezenten Hinweis auf mögliche Voreingenommenheit gibt. Das Attribut atom-kritisch hätte schon genügt.