CoronApp-News (2020-08-02)

Die Infektionszahlen steigen, die Aktienkurse sinken und mit den Corona-Apps geht es langsam voran:

  • Nach der deutschen Corona-Warn-App sollen SAP und Telekom nun auch die europäische Plattform zur Vernetzung der nationalen Apps entwickeln. Miteinander verbunden werden sollen zunächst jene Apps, die auf das Exposure Notification Framework von Apple und Google setzen. Bluetooth-seitig sind sie ohnehin kompatibel, mit einem Update des Frameworks auch offiziell. Etwas bauen muss man jedoch noch für die Benachrichtigungen, die gegenwärtig nur national verarbeitet und versandt werden.
  • Die dänische Corona-App hat nach einer Pressemitteilung des dortigen Gesundheitsminsiteriums bisher 48 Kontaktpersonen informiert, von denen 46 nicht durch die parallele Kontaktverfolgung der Gesundheitsbehörden identifiziert wurden. Das muss kein gutes Zeichen sein, sondern kann auch auf Defizite der herkömmlichen Kontaktverfolgung hinweisen. Ein neuer Bericht aus Südkorea vermittelt einen Eindruck davon, welchen Aufwand erfolgreiche Kontaktverfolger treiben müssen. Schafft das eine App wirklich besser?
  • Serge Vaudenay beleuchtet die dunkle Seite von SwissCovid. Auch die App für die Schweiz setzt auf das Eposure Notification Framework der Smartphoneplattformen und wie überall ist nicht alles Gold, was glänzt. Die dünne Anforderungsanalyse rächt sich.
  • Wie berichtet, setzt auch Großbritannien vorerst auf die manuelle Kontaktverfolgung, wenn auch mit weniger Erfolg. Schottland jedoch schert aus und möchte doch eine App entwickeln. Grundlage soll die irische App sein, welche auch in Nordirland bereits getestet wird.
  • Zu guter Letzt nimmt die Digitalisierung manchmal auch überhand: Eine Reisende, die aus einem Risikogebiet am Flughafen Tegel eintraf, wollte sich dort testen lassen. Ihr Versuch scheiterte jedoch am fehlenden Smartphone, denn nur damit kann man sich dort für den Test anmelden und später das Ergebnis erfahren.

Habt Ihr alle Eure Klopapiervorräte aufgestockt?