Eigentlich könnten wir uns in Sachen Corona-App zurücklehnen und abwarten, aber die Debatten gehen weiter:
- Die Corona-Warn-App kam mit einigen Kinderkrankheiten auf die Welt, die jetzt nach und nach beseitigt werden. Laut Bitkom wollen 28 Millionen diese App dauerhaft nutzen; bis jetzt gab es allerdings nur 15,4 Millionen Downloads. Mit der Entwicklung und Weiterentwicklung der App beschäftigt sich der Podcast von Mac & i.
- Das Ada Lovelace Institute hat sich mit der Frage beschäftigt, wovon die Akzeptanz solcher Lösungen die der Corona-Benachrichtiguns-Apps abhängt. Im Gegensatz zur unsäglichen Zentral-vs-dezentral-Diskussion sieht der Bericht die Komplexität des soziotechnischen Geschehens.
- Auch in der Schweiz zeigt sich, dass die Gleichsetzung von strengem Datenschutz und Nutzervertrauen zu simpel war: Mehr als die Hälfte der Schweizer möchte die dortige App nicht installieren. Als Grund werden insbesondere Datenschutzbedenken angeführt, auch von Menschen, die mit WhatsApp und Facebook keine Probleme haben.
- Bereits als die Bundesregierung noch auf PEPP-PT setzte, beschäftigte sich das BSI mit der Sicherheit des Konzepts. Die Ergebnisse bleiben jedoch unter Verschluss, da man nicht ausschließen könne, bei einer Veröffentlichung die Rechte Dritter zu verletzen. Das ist schade.
- Irland hat jetzt auch eine Kontaktpersonenbenachrichtigungsapp. Die Niederlande arbeiten noch an ihrer. Eine umfassende Übersicht der internationalen Corona-Apps pflegt das Ada Lovelace Institute als lebendes Dokument. Die New York Times fasst zusammen, welche Probleme bis jetzt in diesem Zusammenhang aufgetreten sind.
- Die Erfassung von Kontaktdaten in Restaurants erregt weiter die Gemüter. Alleine in Niedersachsen gibt es dazu bereits 60 Datenschutz-Beschwerden. Derweil nutzte die Hamburger Polizei die Besucherliste eine Restaurants, um nach Zeugen einer Straftat zu suchen, und wahrscheinlich darf sie das sogar.
- Ein längerer Audiobeitrag des Senders Deutschlandfunk Nova befasst sich mit dem Schutz von Gesundheitsdaten in der langsam verblassenden Krise.
- Zu guter Letzt hat ein AfD-Politiker eine „Späher-App“ auf den Markt gebracht, die aktive Corona-Warn-Apps in der Umgebung erkennt und zählt. Alle mit Ahnung fragen sich, was das soll.
Voraussichtlich wird es auch nächste Woche wieder Neues zu melden geben.