Archiv der Kategorie: Events

Veranstaltungen

Trotz Wahlcomputer: Hessenwahl ist gültig

Mit Wahlcomputern haben wir uns hier bereits beschäftigt, zuletzt aus Anlass der Hessenwahl im Januar. In einigen Wahlkreisen hatten Computer den Stimmzettel ersetzt, was zu einer ungewöhnlich intensiven Beobachtung der Wahl unter anderem durch den Chaos Computer Club führte. Erwartungsgemäß hatten die Beobachter einige Ungereimtheiten bemerkt. In der Folge kam es zu Wahleinsprüchen. Die hat das Wahlprüfungsgericht nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks nun abgewiesen:

»(…) Weitere Beschwerden betrafen Stimmabgaben von Türken, die ihre deutsche Staatsbürgerschaft verloren hatten oder den Einsatz von Wahlcomputern. Für letzteren gebe es eine rechtliche Grundlage, urteilten die Richter. Als Wahlfehler wertete das Gericht die Übergabe von Computern vor Ende der Wahl und die Aussperrung von Wahlbeobachtern für einige Minuten. Beides habe sich aber nicht auf die Sitzverteilung im Wiesbadener Landtag ausgewirkt.«

Mit elektronischen Wahlen und Wahlcomputern wird sich übrigens auch der übernächste CAST-Workshop am 17. Oktober 2008 befassen. Das Programm steht auch schon fest, Kritiker sind anscheinend nicht geladen.

Update: Heise hat das schon vor einem halben Tag gemeldet, das war mir entgangen.

Misstrauen in Wahlcomputer breitet sich aus

Hessen hat gewählt, der Chaos Computer Club beobachtete, Berichte gibt es bei Holger Klein, im Heise-Ticker – man schaue jeweils auch in die Kommentare und Trackbacks – sowie bei den Beobachtern selbst. Zeit für die erste Interpretation.

Zur Erinnerung: Der wichtigste und am schwersten auszuräumende Einwand gegen Wahlcomputer ist der Einwand der Intransparenz. Auch das herkömmliche Verfahren mit Papier, Stift und Urne lässt vielerlei Möglichkeiten zur Manipulation. Es ist aber für die Mehrzahl der Wähler durchschaubar und lässt sich ohne besonde Kenntnisse und Fähigkeiten prüfen, durch bloße Beobachtung. Das herkömmliche Verfahren ist also unsicher, aber das macht nichts. Wir müssen dem Verfahren und den beteiligten Personen nicht vertrauen, denn wir können prüfen. Wahlcomputer ändern das. Sie verlagern wesentliche Vorgänge in eine Black Box, der wir vertrauen sollen, ob sie nun sicher ist oder nicht. Außerdem wissen wir aus Erfahrung, dass es ziemlich schwer ist, Computer wirklich sicher zu machen.
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Hessen sucht noch Wahlbeobachter

Genauer gesagt sucht der CCC noch Wahlbeobachter für die Hessische Landtagswahl am Sonntag, dem 27. Januar, und zwar für jene Gemeinden, die Wahlcomputer einsetzen. Über seine Eindrücke von der Testwahl in Langen berichtete Oliver hier bereits. Warum »erfolgreiche« Testwahlen kein Anlass zur Entwarnung und Sorglosigkeit sind, erklärt Fefe aus gegebenem Anlass in seinem Blog noch einmal.

Helft Schäuble!

»Vom 12. – 14. Oktober ist es soweit. Auch Sie können dann aktiv an der Seite unseres Bundesinnenministers Dr. Wolfgang Schäuble die Bemühungen für die Innere Sicherheit unterstützen. Nehmen Sie mit aller Entschlossenheit den Kampf gegen den internationalen Terrorismus auf.

Vorbei mit Duckmäusertum und halbherzigem Rumgezeter!

In ganz Deutschland werden die drei Tage von Freitag bis Sonntag zu einer Demonstration des Schulterschlusses mit dem Anti-Terror-Kampf! Unterstützen Sie selbst die Sicherheitskräfte dabei, sämtliche terrorverdächtigen Gegenstände und Utensilien für immer in den Asservatenkammern zu verschließen.«

(Politblog.net » Antiterroristisches Wochenende 12.-14. Oktober 2007)

Camping, Tag 4

Verhaftungen gab’s keine, deshalb hat man das mal simuliert. Was es gab, war Regen. Das Zelt hat mehr oder weniger gehalten, kritisch war nur die Pfütze, die sich langsam darunter schob, um dann von unten reinzusickern. Die war aber schnell wieder weg.

Die Einheimischen sind aufgeschlossen. Sie scheinen ein wenig unsicher, was sie von der Veranstaltung halten sollen, von der sie ja nur Medienberichte und Horden mit Bändchen am Arm mitbekommen. Aber sie fragen freundlich, was denn da geschehe und wozu man sich treffe.

Eigentlich ist es jetzt vorbei. Der nominell fünfte Tag morgen dient erkennbar vor allem dem Abbau und der Heimreise, mir jedoch voraussichtlich einer Landpartie mit Dame. Das Wetter passt.

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Camping, Tag 3

Den ganzen Tag im Zelt verbracht und Internet gelesen. Schließlich habe ich Urlaub und bin nur wegen der Lightshow hier. Kurz vor Ladenschluss noch das besucht, was einst wohl der Dorfkonsum gewesen war. Supermärkte sind für westlich-dekadente Weicheier und außerdem weiter weg. Der Entschluss wurde belohnt: Fetzer ist wieder da! Fetzer, das war der Mars des Ostens. Ein Viererpack hat mir den Abend versüßt.

Von den unzähligen Gewitterwarnungen hat sich keine einzige bewahrheitet. So soll es bleiben.

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Mehr zum Programm wie immer im Heise-Ticker.

Camping, Tag 1

Sonne über dem Zelt == Frühaufsteher im Zelt. Der Tag beginnt gut: aus meinem Kabelende kommt jetzt Internet. Das war zu erwarten. Wirklich überrascht hat mich, dass aus der Dusche warmes Wasser kam, was auf solcherlei Veranstaltungen einem Wunder gleichkommt. Nun gut, es waren eher plötzliche Wechsel zwischen Heiß und Kalt denn ein stetiger Strom gewärmter Flüssigkeit, doch bereits der gezeigte gute Wille lässt mein Warmduscherherz höher schlagen. Zumal die Wechsel nicht so zufällig erfolgen, wie es zunächst den Anschein hat: die Temperatur hängt davon ab, wie hoch man die Browause hält.

So ein Camp funktioniert wie eine kleine Stadt. Die Bewohner leben in Stadtvierteln, hier »Villages« genannt; dazwischen gibt es Straßen, Plätze, Wege und Kabeltrassen. Grundbedürfnisse werden lokal befriedigt; Essen, Trinken und soziale Ereignisse hingegen finden zentral statt, so man sich nicht selbst versorgt. Dass hier wenig gearbeitet wird, zeigt sich allerdings: es gibt deutlich mehr Veranstaltungsorte, als ein Städtchen gleicher Größe zu bieten hätte.

Nicht fehlen darf der öffentliche Dienst. Chaosengel, NOC, POC und CERT sorgen dafür, dass alles funktioniert. Auch eine campeigene Polizei gibt es, und sie wird erstaunlich klaglos akzeptiert. Der Marsch der Institutionen hat also auch vor dem CCC nicht Halt gemacht, der sich einst in den Räumen der jungen taz gegründet hatte, die auch nicht mehr das ist, was sie mal war. So ein Camp ist heutzutage familientauglich, und einen Kindergarten gibt es konsequenterweise auch.

Über das Vortragsprogramm des ersten Tages hat Heise schon berichtet, deshalb lasse ich es hier aus. Die vorhergesagten Unwetter spielten sich heute woanders ab. Die Aussichten bleiben erfreulich:

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Camping, Tag 0

Im Osten ist alles besser: das Wetter, die Autobahnen und die Urlaubsziele. Anzuhalten hätte sich vielerorts gelohnt. Ich beschränke mich auf eine Tankstelle irgendwo in der Gegend von Jüterbog. So komme ich gerade rechtzeitig in Finowfurt an, um noch einen der wohl knappen Parkplätze zu erhalten und mein Zelt bei Einbruch der Dämmerung beziehen zu können. Den Aufbau hätte ich notfalls auch in einer mondlosen Nacht geschafft, aber dunkel wird es hier in den nächsten Tagen nicht werden.

Hier, das ist im Luftfahrtmuseum Finowfurt am Rande der Schorfheide. Was heute Museum und öffentlicher Flugplatz ist, diente bis 1994 den sowjetischen Streitkräften als Militärflugplatz. Mehrere MiGs aus dieser Zeit stehen hier zusammen mit anderem Fluggerät im Camp herum. Sie sind jedoch nur Beiwerk.

Gekommen bin ich für Internet im Zelt und die Party drumherum. Internet geht wider Erwarten sogar auf Anhieb übers WLAN, das bei solchen Massenaufläufen bereits ohne Spielkinder schnell überfordert ist. Also schnell in die Mail geschaut (unser VPN ist doch sicher, oder?) und dann die anderen Grundbedürfnisse befriedigt. Die Lebensmittelversorgung bootet noch, aber für den Abend genügen die mitgebrachten Vorräte allemal. Strom ist schwerer zu bekommen. Frühaufsteher haben die wenigen Sockets im Schaltschrank belegt. Dann eben dezentral. Drei Zelte weiter sitzt eine Runde unter Lampem vor Laptops und hat offensichtlich Strom, an dem ich teilhaben darf. Dann noch das Ethernet-Kabel in Richtung Datenklo ausgeworfen und die Infrastruktur steht.

MorgenHeute geht es richtig los. Das Wetter soll vorerst erfreulich bleiben:

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Straßentheater in Darmstadt

Vom 13. bis zum 16. Juni findet in Darmstadt zum 14. Mal das Straßentheaterfestival Just for Fun statt. Spielorte sind traditionell der Aktivspielplatz Herrngarten, die Bessunger Knabenschule, der Riegerplatz sowie am Wochenende die Innenstadt. Das vollständige Programm gibt es hier. Vergesst nicht, den Künstlern am Ende ein paar Euro in den Hut zu werfen, die leben davon.

Schild und Schwert: Sicherheit auf Weltniveau

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Das Ministerium für Staatssicherheit – Alltag einer Behörde:

»Neun Ex-Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit – Generäle und hohe Offiziere – berichten vom Alltag in der wichtigsten Behörde der DDR. Sie geben Einblick in Techniken und tägliche Routine der Geheimdienstarbeit, psychologische Tricks bei Verhören und der „Führung inoffizieller Mitarbeiter“ – und sind sich dabei keiner moralischen Schuld bewusst.«

Am Sonntag, dem 10. Juni, um 20:45 im Rex.

Sapere aude

»Viele Bürger fassen das vielleicht nicht als Scherz auf und glauben, sie leben in einem Polizeistaat«, zitiert der Hessische Rundfunk einen anonymen Sprecher, von einer »skurrilen Protestaktion« schreibt das Darmstädter Echo. Unbekannte haben sich erlaubt, den Sicherheitswahn rund um das G8-Treffen zu persiflieren – auf Recycling-Papier unter dem Briefkopf der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Den ganzen Text gibt’s hier bei uns.

Sehr geehrte Darmstädterinnen und Darmstädter

Sapere aude.

Hostessen und Sicherheitspersonal

Wenn man Besuchern eines bisher öffentlichen Festivals an neu geschaffenen Eingängen in einem neuerdings vorhandenen Zaun mitgebrachte Getränke wegnehmen will, dann kann man das auch so umschreiben:

»Das Schlossgrabenfest bekommt erstmals in seiner Geschichte fest definierte „offizielle“ Eingänge für einen kontrollierten Zugang. Hier werden die Besucher ab diesem Jahr durch Hostess-Service und Sicherheits-Personal persönlich und hilfsbereit begrüßt und auf dem Schlossgrabenfest herzlich Willkommen geheißen. (…) Ziel ist ein noch höheres Maß an Sicherheit für unsere Besucher durch einen kontrollierten Zugang zum Gelände. Das Aufkommen von Glasbruch und allgemeinem Müll, durch mitgebrachte Getränke, soll maßgeblich zum Wohl der Besucher reduziert werden.«

Schlossgrabenfest 2007

Sun-Museums-Tour am 14.06.2007

In Langen gibt es ein Sun-Museum und ein Sun-Benchmarking-Center. Wer sich beides anschauen möchte, bekommt am 14. Juni 2007 eine Gelegenheit dazu. Die sage@guug Rhein-Main, die DaLUG und der IT-Stammtisch Darmstadt veranstalten eine Führung. Die Teilnahme ist nur nach Voranmeldung möglich und erfordert pünktliches Erscheinen. Anmelden kann man sich unter http://www.guug.de/lokal/rhein-main/2007-06-14/index.html. Eine Wegbeschreibung findet man dort auch.